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Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Eggersdorf 

 

 

 

„Niemand hat größere Liebe,

denn die,

dass er sein Leben lässt

für seine Freunde“

                                                                                                                                                                                                                                                                                    Johannes 15:13

 

 

Die Chronik der Feuerwehr ist die Geschichte der Menschen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, Leben und Gut ihrer Mitmenschen zu schützen und zu retten. Die beste Ausrüstung, die modernste Technik können nicht den Menschen ersetzen, der sein Leben für andere einsetzt.

 

 Für die Bürger von Eggersdorf ist es beruhigend zu wissen, dass es eine gut ausgerüstete, stets einsatzbereite Feuerwehr gibt, die Tag und Nacht zur Stelle ist, wenn es darauf ankommt.

 

Dank allen Kameraden, die viel Freizeit für Ausbildung, Übungen opfern, um ständig für den Einsatz gerüstet zu sein.

 

Gedankt sei auch ihren Ehepartnern, ihren Verlobten und Freundinnen, die großes Verständnis und Entgegenkommen für die Freizeitbeschäftigung ihrer Männer zeigen.

 

Einen Dank auch der Gemeindeverwaltung von Eggersdorf, die ihre Feuerwehr nach den vorhandenen Möglichkeiten stets unterstützt.

 

Die Geschichte der Feuerwehr in Eggersdorf lässt sich durch vorhandene Unterlagen bis ins Jahr 1855 zurückverfolgen. Da erhielt der Ort ein Spritzenhaus und eine Handdruckspritze. Zu vermuten ist, dass die „Feuerwehr“ aus Freiwilligen bestand, die zur Brandbekämpfung ausrückten. Zu dieser Zeit gab es auch schon verheerende Feuer. Das größte ereignete sich am Donnerstag, dem 14. Dezember 1865, in den Abendstunden. Ihm fielen die Kirche, die Bauerngehöfte Pohrt und Catholy, die Miethgeschen Wirtschaftsgebäude, das alte Hirtenhaus und die Scheune der Försterei zum Opfer (nachzulesen in der „Geschichte des Barnim“ von Giertz, Band II, Seite 692).

In den folgenden Jahren folgten weitere Brände, denen hauptsächlich Scheunen und Stallungen zum Opfer fielen. Am 17 Januar 1894 war auch „ Der hungrige Wolf“ niedergebrannt. (Zu DDR_Zeiten besser bekannt als Ferienheim des VEB „ Funkwerk Köpenick“.)

Die anfangs erwähnte Handdruckspritze war bis Anfang der 50er Jahre noch im Dienst.

 Die Gründung des „Vereins der Freiwilligen Feuerwehr zu Eggersdorf erfolge am 1. April 1913. Bis vor dem Krieg wurde sie von Pferden zu den Einsatzstellen gezogen. Während und nach dem Krieg musste sie von den Einsatzkräften manuell gezogen werden, da es kaum noch Pferde gab. Mit der Indienststellung des ersten Motor betriebenen Zugfahrzeuges diente sie nur noch zum Wasserpumpen.

Laut vorhandener Satzungen bestand der Verein aus aktiven und passiven Mitgliedern. Aktives Mitglied der Feuerwehr konnten jeder männliche Einwohner der Gemeinde werden, der nicht wegen entehrender Vorgehen Bestrafungen erlitten hatte, ferner zum Feuerlöschdienst tauglich war, das 18. Lebensjahr vollendet hatte und über seine Zeit und Arbeitskraft so verfügen konnte, dass ihm die Erfüllung  der dienstlichen Obliegenheiten in der Wehr möglich war.

Passives Mitglied konnte jeder Einwohner der Gemeinde werden, der im Besitz der bürgerlichen Ehrenrechte war und sich bereit erklärte, einen jährlichen Beitrag von mindestens 3 Mark an die Vereinskasse zu zahlen. Sie konnten an den Versammlungen der Feuerwehr teilnehmen, hatten eine beratene Stimme sowie Sitz und Stimme in der Hauptversammlung. Weibliche Personen konnten als unterstützende Mitglieder ebenfalls aufgenommen werden.

Ehrenmitglieder wurden diejenigen Einwohner, die sich um das Feuerwehrwesen allgemein verdient gemacht hatten.

Zum Zweck des Vereines steht i den Satzungen vom 1. April 1913 geschrieben:

 

§1

Der Verein der Freiwilligen Feuerwehr hat den Zweck, bei jedem im Ort und dessen nächster Umgebung (bis zu 7 ½ Kilometer im Umkreis) ausgebrochenen Feuer eine geregelte Löschhilfe zu leisten. Hierbei hat sich die Wehr, kraft der bestehenden Gesetzte, den Anordnungen des Amtsvorstandes oder derjenigen Personen, die ihn am Brandplatze vertreten, zu unterstellen.

Das Kommando über die freiwilligen Feuerwehrleute hat der Oberführer (Brandmeister) oder dessen Stellvertreter.

 

Die Satzungen regelten weiterhin die Ausrüstung der Feuerwehrleute die allgemeinen  Verhaltensweisen im Dienst und am Brandort, die Führung des Vereins, die Finanzierung, den Ausschluss von passiven Mitgliedern usw.

 

Der Vorstand der Feuerwehr bestand ab 1. April 1913 aus folgenden Bürgern:

 

L. Fritsch (Oberführer)

A. Lehmann (Brandmeister)

Pohrt (Kassierer)

Schwenke (Schriftführer)

Franz Catholy (Beisitzer)

 

Die Aufsicht über die Feuerwehr gebührte dem Gemeindevorstand.

Dieser war berechtigt, sich jederzeit über die bestimmungsgemäße Verwendung der von der Gemeinde den Feuerwehrverein gewährten Zuwendungen zu überzeugen, sowie die Aufbewahrung und Behandlung der Feuerlöschgeräte und Utensilien  zu kontrollieren. Natürlich gab es damals wie in der heutigen Zeit auch übergeordnete Kontrollbehörden, festgelegten der Kreis-feuer-Polizei-und Löschordnung vom 6. Januar 1909.

Damals unterstand das gesamte Feuerlöschwesen im Kreis der Aufsicht desKöniglichen Landrates. Zur technischen Leitung desselben wurde vom Kreisausschuss ein Kreisbrandmeister als Kreisbeamter bestellt und vom Landrat verpflichtet. Ihm oblagen die technische Einrichtung des Feuerlöschwesens, die Ausbildung der Feuerlöschmannschaften und die Prüfung der Feuerlöschgeräte. Die Ortspolizei und Ortsbehörden hatten den Kreisbrandmeister bei der Ausübung seiner Dienstgeschäfte zu unterstützen

Entsprechend dieser Verordnung  waren Berufs- und Freiwillige Feuerwehren von der Ortspolizeibehörde anerkannte polizeiliche Hilfsorgane. Sie unterstanden bei Feuergefahren dem Verwalter der Feuerpolizei und dessen Stellvertreter.

Zurück zur Freiwilligen Feuerwehr Eggersdorf im Jahre 1913.

Wie anfangs bereits erwähnt, stand der Feuerwehr eine Handdruckspritze zur Verfügung. Es gab auch schon Strahlrohre und Schläuche. Auf dem jetzigen Gelände der Schule an der Karl-Marx-Straße befand  sich früher die Gaststätte „Lindenhof“ mit zahlreichen Stallungen. Dort war die Technik der Feuerwehr in einem Stallgebäude (Spritzenhaus) untergebracht.

Da auf diesem Hof Wagen bespannt wurden standen zum Ziehen der Handdruckspritze auch genügend Pferde zur Verfügung.

 Die Alarmierung der Feuerwehrmänner erfolge mittels einer Feuerwehrglocke, die schlagend von einem Bürger durch den Ort getragen wurde. Jeder Feuerwehrmann war laut der Satzung angehalten, bei Ertönen des Feuersignals sich unverzüglich am Spritzenhaus einzufinden.

Die Schutzkleidung wurde teilweise von Bürgern gespendet, bzw. gab es für jeden Feuerwehrmann Bezugsscheine, die er in einer Tuchfabrik einlösen konnte. Dafür gab es dann eine Jacke oder Hose oder einen Mantel.

Wie die Ausrüstung zur damaligen Zeit aussah, lässt sich nicht mehr genau sagen, da keine Unterlagen darüber vorhanden sind. Jedoch gab es schon Schutzhelme und Schutzmasken. Das Schützenhaus wurde in den folgenden Jahrzehnten auch als solches weiterhin genutzt. Die Geschichte der Eggersdorfer Feuerwehr lässt sich durch vorhandene Unterlagen ab den 30er Jahren wieder intensiver zurückverfolgen.

Zum vorhandenen Spritzenhaus wurde ein Schlauchturm gebaut. Damit waren die Feuerwehrmänner in der Lage, nach Brandbekämpfungen die Feuerwehrschläuche zu waschen und auch zu trocknen. Die Übergabe des Schlauchturms erfolgte anlässlich des 20 jährigen Bestehens der Feuerwehr am 1. April 1933.

 

 

 Um Schulungen und Kameradschaftsabende durchzuführen, wurde das Vereinszimmer im „Gesellschaftshaus“ genutzt.

Die Schulungen wurden zweimal im Monat Sonntagvormittag durchgeführt.

Da es noch keine Ausbildungsunterlagen gab, beschränkte man sich hauptsächlich auf die Pflege der Gerätschaften und der Ausrüstung. Die Alarmierung der Feuerwehrleute erfolgte mit einem sogenannten „Feuerhorn“.

Der damalige Wehrführer, Albert Herzberg, bestieg zu diesem Zweck das Dach seines Hauses, welches sich unmittelbar neben der jetzigen Schule befand und gab mit diesem Feuerhorn Feueralarm. War er einmal nicht zu Hause, so musste ein Feuerwehrmann sich dieses Horn holen und fuhr in die Straßen, in denen die Feuerleute wohnten und blies Alarm.

Diese Art der Alarmierung wurde erst durch die Installierung einer Sirene auf dem Dach des Schlauchturms am Spritzenhaus abgelöst. Dies geschah im Jahre 1938.

In diesem Jahr  begann auch die allgemeine technische Verbesserung der Feuerwehr.

Da es noch keine vorgegebene Sollstärke gab, wurde zu Beginn des 2. Weltkrieges in Eggersdorf eine Pflichtfeuerwehr eingeführt, der 80 Kameraden angehörten. Fast zur selben Zeit wurde ein Magirus-Löschfahrzeug in Dienst gestellt.

Da Eggersdorf und die angrenzenden Orte weitestgehend von Kriegsauswirkungen verschont blieben, wurde die Eggersdorfer Pflichtfeuerwehr mit dem LF 8 zu Einsätzen nach Berlin geschickt. Ihr Einsatzgebiet befand sich im heutigen Stadtbezirk Friedrichshain.

Das Löschfahrzeug war bis zum 18. Dezember 1945 bei der Eggersdorfer Feuerwehr im Dienst. Es wurde abgezogen und zur Berufsfeuerwehr nach Bernau umgesetzt, da diese kein Fahrzeug hatte. Dort sollte es nur 10 Wochen bleiben. Als Ersatz wurde den Eggersdorfern ein Tragkaftspritze -Anhänger (TSA) zur Verfügung gestellt, den sie von der Stadt Strausberg erhielten. Aus der 10wöchigen Umsetzung des Löschfahrzeuges wurden 8 Jahre. Das Fahrzeug kam jedoch nie zurück.

Als Ersatz erhielt die Feuerwehr einen PKW, Typ Fiat (Baujahr 1928). In 500 Stunden wurde dieses Fahrzeug zum Zugfahrzeug für den TSA umgebaut. Nach einer kurzen Inbetriebnahme stellte sich ein Motorschaden ein, der nicht mehr zu beheben war. Das Fahrzeug wurde verschrottet.

Um ein neues Fahrzeug kaufen zu können, wurden von den Kameraden Schrottsammlungen durchgeführt. Sogar ein eingegrabener Panzer in der Landhausstraße wurde ausgegraben, zerlegt und zum Schrotthändler gebracht.

 

Gesammelt wurden u.a.:

22620 Kg Eisenschrott

3030 Kg Gußschrott

1040 Buntmetall

 

Mit dem Geld der Schrott Aktionen und mit Spenden durch Eggersdorfer Bürger wurde am 2. November 1953 vom Altlandsberger Autoschlosser Otto Reutsch ein LKW vom Typ „Steyer“ für 750 Mark gekauft.

  Das Fahrzeug wurde von den Kameraden so umgebaut, dass auf der Ladefläche eine Pumpe, Schläuche und Strahlrohre untergebracht werden konnten. Auch der TSA wurde damit gezogen. Auch dieses Fahrzeug war nur kurze Zeit im Dienst. Der Rahmen brach und der „Steiyer“ musste verschrottet werden.

In der kurzen Betriebszeit des „Steiyer“ wurden bereits Einsatzübungen gefahren, allein oder mit der Ortsgruppe DRK (Deutsches Rotes Kreuz). 1956 wandte sich der Vorstand der Feuerwehr Eggersdorf an die Hauptabteilung Feuerwehr in Berlin mit der Bitte um Rückgabe ihres Magirus-Löschfahrzeuges.

Aus vorhandenen Schreiben ist ersichtlich, dass das Fahrzeug zu dieser Zeit nicht mehr in Bernau stationiert war und es auch unauffindbar blieb.

Die 50er Jahre waren im Vereinsleben der Feuerwehr nicht nur durch Tiefschläge geprägt. Es gab auch Positives. Am 1. Januar 1953 wurden die alten Satzungen durch eine neue Satzung abgelöst, da sie nicht mehr der Zeit entsprachen. Auch das Vereinsleben wurde weiter intensiviert. Für eigene Veranstaltungen nutzte die Feuerwehr die Gaststätte „ Gesellschaftshaus“, wo durch ihre Initiative auch Tanzabende, Frühlingsbälle, Sommernachtsbälle, Erntefeste, Pfingstvergnügen und Karnevalsveranstaltungen durchgeführt wurden. Diese Veranstaltungen fanden regen Zuspruch bei den Bürgern der Gemeinde.

So ist es nicht verwunderlich, dass sich die Vereinskasse mit Spendengeldern füllte. Natürlich wurden auch die Ehefrauen bei diesen Veranstaltungen mit einbezogen. Es gab in dieser zeit noch Dampferfahrten auf dem Bötzsee. Man fuhr vom damaligen „Rotkäppchen“ nach Spitzmühle und zurück.

Auch gemeinnützige Arbeiten standen zu buche.

 

So u.a. 1953:

-Unterstützung der Feuerwehr für das Stiftungsfest der Kleingartenhilfe Eggersdorf-Süd

-Unterstützung bei einer Kinderferienaktion des damaligen VEB „Funkwerk Köpenick“

-Unterstützung bei der Einbringung der Ernte

Die Erntehilfe wurde fast jedes Jahr durchgeführt.

 

1959:

-Hilfe bei der Schaffung der Badeanstalt am Bötzsee

 

Ende der 50er Jahre erfolgte auch eine enge Zusammenarbeit mit dem DRK (Deutsches Rotes Kreuz), Ortsgruppe Eggersdorf.

 

Diese Zusammenarbeit erstreckte sich bis hin zu gemeinsamen Übungen. An Versammlungen der Feuerwehr nahm ein Vertreter des DRK teil. 

 

 

 

 

Hierbei ist besonders das Ehrenamt des Herrn Julius Grün zu erwähnen, der das Bindeglied zwischen Feuerwehr und DRK darstellte. Ein besonderer Höhepunkt im Vereinsleben war die Übergabe eines LF 8-LK vom Typ „Garant“ am 26. Oktober 1958. Der Feuerwehr stand damit erstmals ein modernes Löschfahrzeug zur Verfügung. Es bot Platz für 9 Mann und für eine umfangreiche feuerwehrtechnische Bestückung.

 Am 13. August 1961 musste das Fahrzeug an die Feuerwehr Petershagen abgegeben werden. Der Grund für diese Entscheidung war, dass die Sollstärke von 40 Kameraden nicht gegeben und die Einsatzbereitschaft damit nicht gewährleistet war. Daraufhin begannen mit dem Rat der Gemeinde Eggersdorf Werbeveranstaltungen, um neue Kader zu gewinnen. Als sich kein Erfolg einstellte, wurden 11 männliche Bürger des Ortes für die Feuerwehr zwangsverpflichtet. Diese Neuzugänge standen aber nur auf dem Papier zur Verfügung. Doch die Sollstärke war wenigstens erreicht. Diese Vorspiegelung falscher Tatsachen sollte sich auch noch bis in den 80er Jahren fortsetzten. Als Ersatz für das abgezogene Löschfahrzeug erhielt die Eggersdorfer Feuerwehr aus Strausberg einen TSA mit Bestückung sowie eine Tragkraftspritze aus Petershagen. Nur dem hartnäckigen Drängen der Wehrleitung ist es zu verdanken, dass das Löschfahrzeug im Juni 1962 wieder zurück nach Eggersdorf ging. Davor bot man der Wehr als Feuerwehrfahrzeug ein ehemaliges Postauto vom Typ „Opel Blitz“ an. Dieses wurde jedoch von der Verkehrspolizei in Strausberg wegen grober Mängel stillgelegt. Mit dem „Garant“-Löschfahrzeug wurden in folgenden Jahren auch überörtliche Einsätze gefahren. Es sollte noch bis in die 80er Jahre im Bestand der Feuerwehr bleiben. In den darauffolgenden Jahren gab es immer wieder Höhen und Tiefen im Leben der Feuerwehr. Es gab mehrere Wechsel in der Wehrleitung, Probleme mit dem Nachwuchs.

 

Das alte Gerätehaus auf dem Gelände der Schule war den Anforderungen auch nicht mehr gewachsen. So entschied man sich, am Standort Karl-Marx-Straße/Ecke Haselaustraße, ein neues Gerätehaus zu bauen.

Am 9. Mai 1975 erfolgte die feierliche Übergabe im bei sein vieler Gäste. Es gab nunmehr die Möglichkeit, Ausrüstungen und Bekleidungen besser unterzubringen, zu warten und zu pflegen.

Was jedoch fehlte, waren ein Schulungsraum sowie sanitäre Einrichtungen. Vom Rat der Gemeinde wurde der Feuerwehr für Schulungen und Versammlungen ein Raum im Kulturhaus zur Verfügung gestellt. Als Notlösung war es gut, auf die Dauer nicht tragbar. Für den Neubau, der Schulungsraum und sanitäre Anlagen enthalten sollte, fehlten die finanziellen Mittel. Somit mussten sich die Kameraden in den folgenden Jahren mit diesem Zustand abfinden.

 

 

Ende der 70er Jahre erhielt die Wehr ein gebrauchtes Tanklöschfahrzeug (TLF) vom Typ „G 5“ vom Rat des Kreises Strausberg. Der Rat der Gemeinde Eggersdorf erstattete die Kosten für diese Anschaffung zurück. Somit war dieses Fahrzeug endgültig und im alleinigen Besitz der Feuerwehr. Mit der Indienststellung des TLF kamen auch mehr Einsätze, davon waren viele überörtliche, bei Waldbränden und auch bei größeren Einsätzen in der Stadt Strausberg und Umgebung. Dieses Fahrzeug wurde von den Kameraden mit Liebe und Hingabe gepflegt und gewartet.

 

Mitte der 80er Jahre wurde die Feuerwehr Eggersdorf im Rahmen der Zivilverteidigung eingebunden. Der LF-TS 8 (Garant) wurde stillgelegt und an dessen Stelle ein Robur-Löschfahrzeug in Dienst gestellt. Sehr zum Leidwesen der Kameraden, die an ihrer „alten Oma“ hingen.

Die Entscheidung darüber, welches Fahrzeug bleibt oder stillgelegt wird, traf die Abteilung Feuerwehr beim Volkspolizei-Kreisamt Strausberg. Dort war man der Meinung, dass ein „Garant-Löschfahrzeug“ nicht ins Bild der Zivilverteidigung passt. Das Fahrzeug sollte eine Freiwillige Feuerwehr in Berlin erhalten. Jedoch erfuhren die Kameraden zu einem späteren Zeitpunkt, dass es privat verkauft wurde. Mit dem „neuen“ Robur-LP kamen dann auch die Probleme. So machte sich eine andere Generalinstandsetzung notwendig. Einige Zeit später wurde es für eine andere Wehr abgezogen und Eggersdorf erhielt einen Ersatz-Robur, der technisch und optisch ziemlich am Ende war. Die Kameraden versuchten wieder ihr Bestes, um dieses Fahrzeug einsatzbereit zu halten.

Endlich wurde auch der Bau des Sozialgebäudes geplant. Für diesen Bau wurden durch den Rat der Gemeinde Eggersdorf die finanziellen Mittel zur Verfügung gestellt. Im ehemaligen Plattenwerk Vogelsdorf wurden ausgesonderte Wohnungsbauplatten gekauft, die für ein solches Vorhaben noch verwendet werden durften. Für die eigentlichen Bauarbeiten fehlte dann wieder das Geld. Die Platten standen jahrelang, bis man endlich anfangen konnte. Der Bau des Sozialgebäudes wurde eigenständig von den Kameraden nach Feierabend und am Wochenende durchgeführt. Dafür wurden Hunderte von Stunden investiert. Nach der Fertigstellung des Rohbaus wurden die Abschlussarbeiten durch den Rat der Gemeinde vollendet. Das Gebäude erhielt jedoch nicht die Feuerwehr, sondern es wurde zu einer Sozialstation umfunktioniert.

Wie es hieß, für maximal 1 Jahr, bis die eigentliche Sozialstation rekonstruiert ist. Und wieder vergingen Jahre, bis dieses Gebäude an die Feuerwehr zurückgegeben wurde.

 

Mit der politischen Wende in der DDR 1989 kamen auch große Probleme auf die Feuerwehr zu. Viele Kameraden verließen aus beruflichen Gründen oder aus Zeitgründen die Feuerwehr. Neuzugänge gab es keine. Es hatte erst einmal jeder mit sich selber zu tun.

Personell lag die Feuerwehr am Boden. Man war bereits am Überlegen, sie endgültig aufzulösen. Dazu kam, dass die Kommune für ihre örtliche Feuerwehr finanziell und materiell, aber auch personell verantwortlich wurde. Dafür fehlten jedoch die Mittel und die Voraussetzungen. Es gab viele Probleme zu lösen. So kam es, dass die Feuerwehr an letzter Stelle stand, nur der Ausdauer und Kraft einiger Kameraden ist es zu verdanken, dass die Eggersdorfer Feuerwehr am Leben erhalten wurde. Eine generelle Umgestaltung war unumgänglich.

Zuerst wurde eine neue, arbeitsfähige Wehrleitung gegründet bzw. gewählt. Man trennte sich von allen inaktiven Kameraden und fing quasi bei null wieder an.

 

 

Mit Recht kann man heute sagen, dass sich die Anstrengungen gelohnt haben. Die Gemeinde hat wieder eine schlagkräftige, einsatzbereite Feuerwehr. Natürlich bestanden und bestehen auch weiterhin noch einige Probleme. Sowurde Anfang 1991 das TLF 15 außer Dienst gestellt, auf Grund größerer technischer Probleme und Schäden. Das Landratsamt Strausberg wollte zwar ein gebrauchtes TLF besorgen und der Feuerwehr übergeben, aber daraus wurde nichts. Mit Einbindung in den Katastrophenschutz im Land Brandenburg erhielt Eggersdorf ein neues LF 16 TS.

Dadurch konnte der „Robur“ außer Dienst gestellt werden. Man hatte zwar ein nagelneues Fahrzeug, war jedoch bei der Brandbekämpfung und anderen Einsätzen benachteiligt, da dieses Fahrzeug keinen Wassertank hat. So musste ein TLF aus einer Nachbarwehr angefordert werden und somit verging wertvolle Zeit, ehe eine effektive Brandbekämpfung erfolgreich durchgeführt werden konnte. Zu Verkehrsunfällen im Ortsgebiet wurde ständig das Strausberger TLF mitalarmiert. Deshalb wurden finanzielle Mittel für den Kauf eines TLF beantragt.

 

In der Zwischenzeit hatte sich das Doppeldorf Eggersdorf-Petershagen gebildet. Mit der Leitung der Feuerwehr Petershagen wurde eine Vereinbarung über gegenseitige Hilfe vereinbart. Zu Einsätzen in der Gemeinde Eggersdorf wurde nun auch die Feuerwehr Petershagen mitalarmiert, zumal sie einen kürzeren Anfahrtsweg hat, als die Feuerwehr in Strausberg.

 

 

Die Kameraden in Eggersdorf bemühten sich derweil um ein Tanklöschfahrzeug. Angebote wurden eingeholt, finanzielle Absprachen mit der Kommune geführt. Nachdem die finanzielle Seite einigermaßen geklärt war, konnte man sich intensiver um ein Fahrzeug bemühen. Doch die finanziellen Mittel waren nicht ausreichend, die anfangs zur Verfügung standen. Die Preise der angebotenen Fahrzeuge lagen bei weitem höher. Ende 1992 wurde auf einer Gemeindevertretersitzung einstimmig beschlossen, der Feuerwehr für den Kauf eines TLF Geld zur Verfügung zu stellen. Durch die Vermittlung der Firma ReFah in Rehfelde wurde auch ein geeignetes Fahrzeug gefunden und gekauft.

Am 30. Januar 1993 erfolgte die feierliche Übergabe des TLF 16/25, als „Tag der offenen Tür“ gestaltet. Viele Besucher kamen, die Kinder machten begeistert eine Rundfahrt mit der Feuerwehr. Wir hoffen und wünschen und werden von uns aus alles dafür tun, dass die Verbundenheit zwischen den Bürgern und „ihrer Feuerwehr“ sich noch mehr festigt.